Im Nordwesten der Gemeinde Althofen liegt der Ort Eberdorf, der 2021 aus acht Haushalten und einer Bevölkerung von 26 Personen bestand.1 Der Ort gliedert sich in eine Reihe von Einfamilienhäusern im Westen, dem ehemaligen Gasthaus Lammwirt (Eberdorf 5) an der Straße nach Althofen und der ehemaligen Krallhube (Erdbau Wandelnig / Eberdorf 3), an der Straße auf den Muraniberg gelegen.
1902 errichteter Kamin der ehemaligen Ziegelei in Eberdorf (2024). [Quelle: Stadtarchiv Althofen].
Namenkundliches
Urkundlich erstmals erwähnt wird Eberdorf als Oberdorf in einem Kaufbrief aus dem Jahr 1443, in dem „Hanns Rötl“ sein Kaufrecht am „Rötl guet im Oberdorff“ an „Margarethe, Andres des Solrär salige wittib [Witwe]“ verkaufte, und den der „Ambtmann ze Altenhoffen“ beglaubigte.2 Dass der Amtmann von Althofen das Geschäft beglaubigte, zeigt wohl, dass Oberdorf in der Nähe Althofens lag und somit dem heutigen Eberdorf gleichzusetzen ist. Im 17. Jahrhundert ist der Name als „Öberdorf“ bezeugt,3 im 18. Jahrhundert als „Oberdorf“,4 seit dem 19. Jahrhundert setzte sich schließlich die heutige Namensform Eberdorf als Ortsname durch.5 Dieselbe Entwicklung kann man auch beim steirischen Eberdorf bei Weißkirchen verfolgen: Im 13. und im 14. Jahrhundert als „Oberndorf“ und „Oberendorf“ belegt,6 erscheint es im 15. und 17. Jahrhundert als „Öberdorf“,7 um anschließend zu Eberdorf zu werden.8
Die Sprachforscher Eberhard Kranzmayer (1897 – 1975) und Heinz-Dieter Pohl (*1942) leiteten aus der Erwähnung von 1443 ab, dass der Ortsname „das obere Dorf“ bedeute.9 Pohl hielt es wohl aufgrund eines Kaufbriefs aus dem Jahr 1339 aber auch möglich, dass sich der Name von einem slawischen Personennamen wie bei Ebersdorf bei Bleiburg ableite.10 Jener Kaufbrief von 1339 spricht nun davon, dass „Nyclaw von Eberstain“ dem „Hermann dem Scodlein von Öberdorf […] ain acker, der gelegen ist ze Ebrestorf bey der Gurk“, verkaufte.11 Nun war der ursprünglicher Kern Eberdorfs wohl die Gegend um vulgo Krall, auch weil der westliche Teil des heutigen Eberdorfs im Franziszeischen Kataster von 1828 zu Gasteigen gezählt wurde.12 Gasteigen selbst liegt an der Metnitz, und die Metnitz ist auch der nächstgelegene Fluss zu vulgo Krall. Deshalb entspricht das 1339 erwähnte „Ebrestorf bey der Gurk“ aus meiner Sicht nicht Eberdorf bei Althofen, sondern wohl dem an der Gurk gelegenen Eppersdorf in der Gemeinde Brückl. Wenn aber die Namensform „Ebrestorf“ nicht für Eberdorf bezeugt ist, scheint mir die Ableitung aus einem slawischen Personennamen nicht hinreichend begründet, weshalb aus meiner Sicht der Deutung des Namens Eberdorf als Oberes Dorf der Vorzug gegeben werden muss.
Geschichtliches
Altertum
Am 19. Juli 1888 wurden in Eberdorf in zwei Metern Tiefe „beim Hause Nr. 3. [ehem. vulgo Krall] beim Graben eines Kellers unter dem ehemaligen Hauskeller ein römischer Inschriftstein und mehrere Reste antiker Grundmauern“ gefunden, wie der damalige Landeskonservator Matthäus Größer berichtetet.13 Gut zehn Jahre später berichtete Größer, dass der Stein „beim Bau der Ziegelfabrik […] als Fundament in die Grundmauer der Pressmaschine verwendet und dabei zertrümmert“ worden sei.14 Den Inhalt der Inschrift hielt Größer aber für die Nachwelt fest:
Ti(berio) Clau[dio] / Rufin[o -?] / II vi[r(o) i(ure) d(icundo)] / Iulia C[ --?]
Dem Tiberius Claudius Rufinus, Duumvir für die Rechtsprechung (setzte) Julia […] (diesen Grabstein)
Das Duumvirat, das Zwei-Männer-Kollegium, war das oberste Verwaltungsorgan einer römischen Provinzstadt, bestehend aus zwei Männern, die jährlich gewählt wurden, wobei man erst nach fünf Jahren ein weiteres Mal das Amt bekleiden durfte. Das unbezahlte Ehrenamt eines Duumvir setzte ein Mindestvermögen voraus und beinhaltete auch gewisse richterliche Befugnisse.15
Da Althofen damals zum Verwaltungsbezirk der am Zollfeld gelegenen römischen Stadt Virunum, einer Gründung von Kaiser Claudius (41 – 54 n. Chr.), zählte, war Rufinus also einer der beiden, wie sie der Archäologe Gernot Piccottini (1941 – 2018) bezeichnete, „Oberbürgermeister“16 Virunums.
Piccottini schloss aus dem Familiennamen Claudius, dass Rufinus wohl einer „bodenständigen Familie“ entstammte und unter Kaiser Claudius das römische Bürgerrecht erhielt. Da zudem der Name seiner Frau Julia war, setzte er den Tod des Rufinus noch ins erste Jahrhundert n. Chr.17
Zusammenfassend ist Rufinus somit der älteste bekannte Eberdorfer, und er gehörte in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts dem höchsten Gremium der Stadt Virunum an. Deshalb kann man von Rufinus aus meiner Sicht annehmen, da die Stellung als Duumvir ein gewisses Vermögen voraussetzte, dass er in Eberdorf ein Landgut, ein villa rustica, betrieb, von eben der Reste der Grundmauern 1888 gefunden wurden.
Mittelalter
Erst über 1.300 Jahre nach Rufinus erscheint mit Johann Röttl im Jahr 1443 wieder ein Eberdorfer.18 Aus meiner Sicht kann man aufgrund der Quellenlage nicht von Siedlungskontinuität in Eberdorf seit der Antike ausgehen. Eberdorf wird wahrscheinlich ein Resultat der sogenannten Binnenkolonisation sein, bei der in Kärnten zwischen 1100 und 1350 aufgrund des Bevölkerungswachstums durch Rodungen im Land selbst neues Siedlungsgebiet erschlossen wurde.19 Für diese Zeit spricht auch der Ortsname Eberdorf selbst. Denn Orte mit dem Grundwort Dorf sind in Kärnten zwar vereinzelt schon ab dem 9. Jahrhundert belegt,20 zwei Drittel der ersturkundlichen Erwähnungen der -dorf-Orte fallen aber in den Zeitraum von 1050 bis 1300.21
Frühe Neuzeit
Die erste Beschreibung von Eberdorf auf Grundstücksebene liefert der Franziszeische Kataster von 1829, der alle Parzellen Eberdorfs klassifizierte und die Besitzer auswies.22 Eberdorf bestand damals aus vulgo „Luckner“ und vulgo „Krall“ (Eberdorf 3) im Besitz von Peter Obersteiner, vulgo „Strutz“ im Besitz von Mathias Aicher und der „Lahmkeusche“ (Lammwirt / Eberdorf 5) im Besitz von Jakob Preis.23 Die Vulgarnamen Luckner, Krall und Strutz gehen auf die Nachnahmen ehemaliger Besitzer zurück. Denn in einer 1679 angeforderten Zinsliste wurden „Pauly Lukhner, Ruep Khrail und Christian Struzens“ als „Öberdorfische“ Urbarleute von Eberstein gelistet, wie die Heimatforscherin Trude Horn (1916 – 2005) feststellte.24 Die Ebersteiner Daten waren aber damals schon veraltet. So starb laut Pfarrmatrikel „Rupertus Khräll in Oberdorff“ bereits im Jahr 1657.25 Und ein Urbar aus dem Jahr 1673/74 belegt für die Zeit um 1670 bereits andere Besitzer in „Öberdorff“; nämlich Georg Gruber vulgo „Khralle Hube“, Paul Feurer vulgo „Lukknerhube“ und Christian Derflinger vulgo „Struzenhube“.26
Der Lammwirt ist bereits 1765 bezeugt, denn der Althofener Vikar Kromer erwähnte damals einen gewissen Koloman Hofer „vulgo Lämwirth“,27 den er 1772 als Wirt (hospes) „an der Lämkeuschen“ bezeichnete.28 Nun wurde, wie der Sprachforscher Primus Lessiak (1878 – 1937) darlegte, ein „in der heutigen Mundart helles a“ bei Ortsbezeichnungen noch bis ins 18. Jahrhundert „meist mit ä“ verschriftlicht, danach mit a.29 Da nun der Vulgarname Lammwirt ab dem 19. Jahrhundert als „Lam(!)wirth“ (1794)30, „Lammkeusche“ (1817)31 oder „Lahmkeusche“ (1829)32 erscheint, liegt aus meiner Sicht Lessiaks helles a im Namen vor. Lām (mit langem a) entspricht mundartlich Lehm, weshalb sich der Name wohl von den Lehmvorkommen in der Gegend ableitet.33 Die Formen „Leimkeusche“ (1834)34 und „Laimwirt“ (1850)35 sind aus meiner Sicht falsche Verhochdeutschungen (Hyperkorrekturen) anhand der Analogie mundartlich Rān zu hochdeutsch Rain, „Lehmkeusche“ (1840)36 hingegen eine korrekte Verhochdeutschung. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts setze sich zunehmend die Schreibung Lamm durch,37 wie die heutige Bezeichnung „Eberdorf Lammwirt“ der Bushaltestelle zeigt.
Das westlichste Haus des heutigen Eberdorfs (Eberdorf 8) ist vulgo Zerener in Gasteigen, wobei sich der Vulgarnamen aus meiner Sicht von einem Familiennamen ableitet. Denn für das Jahr 1688 ist ein Urban „Zrener in der Gasteigen“ in den Kirchenbüchern von Hohenfeld belegt.38
19. Jahrhundert
Wahrzeichen Eberdorfs ist der von Weitem sichtbare 37 Meter hohe Kamin,39 der zu einem etwa 30 Meter langen, als Oval geformten Ringofen zum Ziegelbrennen gehörte,40 welcher 1902 errichtet und 2011 mitsamt dazugehörigem Gebäude abgerissen wurde.41 Der Kamin ist das letzte Überbleibsel der Ziegelbrennerei Wandelnig, die Johann Wandelnig (1816 – 1899)42 zwischen 1865 und 1881 in Betrieb nahm,43 ab 1896 ausbauen ließ,44 und die bis auf einen kurze Unterbrechung aufgrund von Kriegsschäden nach dem Zweiten Weltkrieg von der Familie wohl bis in das Jahr 1970 durchgehend betrieben wurde.45 Wandelnig-Ziegelsteine erkennt man an der vertieften Initiale „W.“ im Ziegel.46 Zwischen 1906 und 1928 zeichnete man mit den vertieften Initialen „S. S.“, die sich den zweiten Ehemann von Elisabeth Wandelnig (1860 – 1936)47 namens Simon Süßenbacher (1859 – 1923)48 beziehen, wie die Arbeitsgruppe Kärntner Bauhütte darlegte.49
Eine Ziegelei in Eberdorf betrieb bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der aus St. Margarethen bei Reichenau stammende Peter Obersteiner (1786 – 1866)50, der seine Ziegel mit den vertieften Initialen „P. O.“ zeichnetet.51 Horn meinte nun ohne Quellenangaben, dass „die Ziegelei […] seit 1814 betrieben“ worden sei.52 Belegt ist der Betrieb jedenfalls seit Juni 1817, denn die Kirchenbücher von Althofen nennen zu diesem Datum einen gewissen „Andreas Treo, in Mozio [Moggio bei Gemona] gebürtig, Ziegelbrenner beim H[er]rn Peter Obersteiner an der Lammkeusche [Eberdorf 5]“ wohnhaft.53 Treo arbeitete auch 1823 noch als „Ziegelmeister beim Herrn Peter Obersteiner“, wie ein weiterer Kirchenbucheintrag zeigt.54 Womöglich bestand die Ziegelei auch noch weit darüber hinaus, denn für das Jahr 1837 ist mit dem 24-jährigen Jakob Treo, wohnhaft „Ebern(!)dorf 5 [vulgo] Ziegelhütte“, noch ein „Schuster und Ziegelmacher“ aus Eberdorf in den Kirchenbüchern überliefert.55 Spätestens Mitte der 1840er aber wurde der Betreib aus meiner Sicht geschlossen, denn in den Adressbüchern von Kärnten aus den Jahren 1846, 1857 und 1865 wird eine Ziegelei in Eberdorf nicht erwähnt.56
Als sich 1850 die Ortsgemeinden konstituierten, gehörte Eberdorf zunächst zur Gemeinde Friesach und wurde erst 1873 der Gemeinde Althofen angegliedert.57
Moderne
In den frühen 1950ern entstand die aus fünf Häusern bestehende Siedlung an der westlichen Ortseinfahrt von Eberdorf, wie man aus dem Grundbuch schließen kann.58 Zu dieser Zeit sind auch noch die Gebäude der drei Höfe Krall, Luckner und Strutz auf Luftbildaufnahmen zu erkennen.59 Die Luftaufnahmen der 1970er zeigen aber schon jenen Zustand,60 den Horn 1985 wie folgt beschrieb:61 „Die Gebäude der Luckner-Hube sind bis auf einen Teil des Wohnhauses abgetragen, auch die Gebäude der Strutz-Hube […] existieren nicht mehr“.62
2016 beschloss das Land Kärnten „die Errichtung eines gemeinsamen Salzsilos für die Straßenmeistereien Eberstein und Friesach“, und zwar „am Parkplatz des ehemaligen Gasthauses ‚Lammwirt“‘62 Das Bauwerk bietet Platz für 350 Tonnen Streusalz,63 und es bestimmt heute das Erscheinungsbild der westlichen Ortseinfahrt.
Anmerkungen
1: Volkszählung v. 2021.
2: Kaufbrief v. 1443 (KLA).
3: Laut Pfarrer Freydang in lib. matr. Althofen, I, 27. Jänner 1626 heiratete 1626 Martin Schattner eine „filia in Öberdorf“, Vikar Rudnigger erwähnt lib. matr. Althofen, I, 25. September 1640 für das Jahr 1640 einen „Peter Strutz zu Öberdorf“. 1697 nannte Pfarrer Prätaller in lib. bap. Althofen, Ia, 22. Oktober 1697 den Ort ebenfalls „Öberdorf“
4: 1724 starb laut lib. mort. Althofen, II, 12. Oktober 1724 „Brigitta Mÿllerin baÿrin zu oberdorf“. 1762 erwähnte Pfarrer Kromer in lib. mort. Althofen, II, 28. April 1762 Martin Angerer, Bauer „in Owerdorf“.
5: Pfarrer Pernfüß verwendete 1794 in lib. mort. Althofen, II, 1. April 1794 die Form „Ebern(!)dorf“.
6: Nach Schinko 2015, S. 25 erscheint Eberdorf in den Quellen „Oberndorf 1220, Oberendorf 1230, Oberdorf 1332“.
7: Nach Zahn 1893 s. v. Öberdorf erscheint „1456 [Öberdorf] bey Weiyssenkirchen“ in einer Urkunde. Im lib. bap. Althofen, A, 22. März 1627 wird im Jahr 1627 ein „Öberndorfer“ genannt.
8: Bereits im lib. mort. Weißkirchen, C, 10. September 1774 ist für das Jahr 1774 „Eberdorf“ überliefert.
9: Pohl 2019, s. v. Eberdorf (AH) u. Kranzmayer 1958, S. 58.
10: Nach Pohl 2019, s. v. Eberdorf (AH) wäre Eberdorf „urk. 1339 [als] Ebers(!)dorf“ erwähnt worden.
11: Kaufbrief v. 1339 (KLA).
12: Der Franz. Kataster, Bauparzellenprotokoll Töscheldorf v. 1829 (KLA) zeigt, dass der westlichste Teil des heutigen Eberdorf zu Gasteige gehörte.
13: Größer 1888, S. 205.
14: Größer 1899, S. 216.
15: Piccottini 1972, S. 61 ff.
16: Piccottini 1972, S. 61.
17: Piccottini 1972, S. 72.
18: Kaufbrief v. 1443 (KLA).
19: Nach Fräss-Ehrfeld 1984, S. 173 u. 125 begann „eine besonders intensive Rodungsphase […] in Kärnten um 1100 mit einem Schub um 1150“, begünstig „durch das enorme Bevölkerungswachstum vom 11. Jahrhundert an“, die erst „durch die große Pest (1348/49) ein abruptes Ende“ fand.
20: Nach Kranzmayer 1956, S. 125 erscheine mit Grafendorf ein -dorf-Name bereits im 9. Jahrhundert, Gammersdorf, Tessendorf und Albersdorf aber „haben damals schon existiert“.
21: Der Wert beruht auf Pohl 2019, der bei 156 von 311 erwähnten Ortsnamen mit dem Grundwort Dorf ein Jahr der urkundlichen Ersterwähnung angab.
22: Franz. Kataster, Bauparzellenprotokoll Töscheldorf v. 1829 (KLA).
23: Franz. Kataster, Bauparzellenprotokoll Töscheldorf v. 1829 (KLA).
24: Horn 1985, S. 199.
25: lib. mort. Althofen, 8. Mai 1657.
26: Haupturbarium v. 1673/74 (SAA), fol. 630 f.
27: lib. bap. Althofen, Ib, 5. September 1765.
28: lib. bap. Althofen, II, 12. Jänner 1772.
29: Lessiak 1922, S. 46.
30: Im lib. bap. Althofen, II, 9. August 1794 erwähnt Kaplan Lopper eine „ledige Dirne beim Lahmwirthen zu Eberdorf“.
31: lib. bap. Althofen, 29. Juni 1817.
32: Franz. Kataster, Bauparzellenprotokoll Töscheldorf v. 1829 (KLA).
33: Im Franz. Kataster v. 1829 (KAGIS) ist eine Lehmgrube in KG 74016, Prz. 444 eingetragen.
34: lib. bap. Althofen, V, 2. September 1836.
35: Grundbuch Herrsch. Eberstein v. 1850 (KLA), Grundstücksnr. 74, Urbarnr. 76.
36: lib. mort. Althofen, V, 13. Oktober 1840.
37: Der lib. bap. Althofen, IX, 10. Juni 1901 spricht vom „Lammwirth“, der lib. mort. Althofen, VIII, 10. Jänner 1928 vom „Lammwirt“, ebenso die Neue Zeit, 18. Juli 1953, S. 4.
38: lib. bap. Hohenfeld, I, 9. März 1688.
39: Stadelfenster.at 2006 bezeichnete den Kamin als „37 m hohe Schlot“.
40: Nach Bendele 2011, S. XXX war der Ofen „geformt wie ein 30 Meter langes Oval“.
41: Laut Kärntner Zeitung, 20. August 1902, S. 5 hatte „die Ziegeleibesitzerin Elisabeth Wandelnig […] in diesem Jahre einen Ringofen für ihre Ziegelbrennerei erbaut und vor einigen Tagen anbrennen lassen“. Bendele 2011, S. XXX berichtet 2011 über den geplanten Abriss von Ofen und Gebäude.
42: Lebensdaten nach lib. mort. Althofen, VI, 22. Feber 1899 und lib. bap. Althofen, IV, 15. Juni 1816.
43: Während für das Jahr 1865 im Handbuch f. Kärnten v. 1865, S. 153 f. keine Ziegelbrennerei in Eberdorf verzeichnet ist, listet das Adressenbuch v. 1881, Sp. 480 unter dem Begriff Ziegelbrennereien „Eberdorf (Kärnten): Wandelnigg J.“.
44: Nach Dinklage 1953, S. 405 wurde „im Jahr 1896 […] die Ziegelei Wandelnig in Eberdorf bei Hirt gegründet“, wobei sich Dinklage aus meiner Sicht wohl auf einen Ausbau der Ziegelei bezieht, da 15 Jahr zuvor das Adressenbuch v. 1881, Sp. 480 die Wandelnig-Zieglei bereits erwähnt.
45: Laut Gschwandner-Elkins 2023 wurde die Ziegelei über vier Generationen durch die Familie Wandelig bis 1970 betrieben, wobei die Produktion nur aufgrund von Bombentreffern im Zweiten Weltkrieg eingestellt werden musste, und erst „1950 […] der Wiederaufbau“ erfolgte. Auch nach Horn 1985, S. 201 wurde „die Ziegelei […] 1970 eingestellt“. Gemäß Bendele 2011, S. XXX hingegen sei die Ziegelei „1971 zugesperrt“ worden.
46: Hasse et al. 2013, S. 37.
47: Lebensdaten nach lib. bap. Althofen, VIII, 31. März 1936.
48: Lebensdaten nach lib. bap. Althofen, VIII, 13. März 1923.
49: Hasse et al. 2013, S. 47 f.
50: Lebensdaten nach lib. mort. Althofen, V, 2. April 1866 u. lib. bap. St. Margarethen, II, 13. März 1786. Horn 1985, S. 201 setzte den Besitzer der Krallhube Peter Obersteiner mit einem bereits 1829 verstorbenen Peter Obersteiner aus Hirt gleich. Dieser „Wirth aus zu Hürth“ starb nach lib. mort. Hohenfeld, III, 27. Dezember 1828, wobei das Kirchenbuch vermerkte, dass er aus der Pfarre Hohenfeld stammte. 1824 nennt aber der lib. bap. Althofen, IV, 18. Juni 1824 einen Peter Obersteiner „von St. Margarethen nächst Reichenau gebürtig“, als „Bauer an der Krallhube zu Eberndorf“, zehn Jahre später der lib. mort. Althofen, IV, 20. Oktober 1834 Peter Obersteiner einen „Bauer auf der Krallhube zu Ebern(!)dorf“, weshalb aus meiner Sicht der Besitzer der Krallhube nicht mit dem Wirt aus Hirt ident ist.
51: Hasse et al. 2013, S. 36.
52: Horn 1985, S. 201.
53: lib. bap. Althofen, IV, 29. Juni 1817.
54: lib. bap. Althofen, IV, 14. Juli 1823.
55: lib. mort. Althofen, V, 31. August 1837.
56: Laibacher Gouvernements-Handbuch v. 1846, S. 353 f; Handelsadressenbuch f. Kärnten v. 1857, S. 97 u. Handbuch f. Kärnten v. 1865, S. 153 f.
57: Gemäß Klagenfurter Zeitung, 24. September 1850 hatte sich die Ortsgemeinde Friesach bereits im September 1850 konstituiert, Althofen folgte spätestens im Oktober, wie man au seiner von der Gemeinde aufgegebenen Anzeige in der Klagenfurter Zeitung, Amtsblatt, 31. Oktober 1850 schließen kann. Der Anschluss Eberdorfs an die Gemeinde Althofen erfolgte mit Knt. LGBl. 1873, Nr. 35 im Jahr 1873.
58: Laut Grundbuch KG Töscheldorf (KLA), EZ 29 – 31 wurden die Wohnhäuser zwischen Oktober 1953 und Feber 1954 als „entstanden“ eingetragen; die Grundstücke, auf denen sich die Gebäude befinden, wurden 1949 umgewidmet.
59: KAGIS Luftbilder.
60: KAGIS Luftbilder.
61: KAGIS Luftbilder.
62: Horn 1985, S. 201.
63: PA Köfer 2016.
64: PA Köfer 2016.
Quellen- und Literaturverzeichnis
Adressenbuch v. 1881 = Rosenzweig, J. (Hg.): Allgemeines Original-Adressenbuch aller Länder der Erde, Bd. 2, Wien 1881.
Bendele 2011 = Bendele, J.: So stirbt die historische Ziegelfabrik. In: Kleine Zeitung, 29. Mai 2011, S. XXX.
Dinklage 1953 = Dinklage, K.: Kärntens gewerbliche Wirtschaft von der Vorzeit bis zur Gegenwart, Kärnten 1953.
Franz. Kataster, Bauparzellenprotokoll Töscheldorf v. 1829 (KLA) = Kärntner Landesarchiv: Franziszeischer Kataster, Bauparzellenprotokoll Töscheldorf, Wolfsberg 1829.
Franz. Kataster v. 1829 (KAGIS) = Franziszeischer Kataster 1829. In: KAGIS-Geoinformation Land Kärnten (https://kagis.ktn.gv), URL: https://gis.ktn.gv.at/webgisviewer/atlas-mobile/map/Basiskarten/Franziszeischer%20Kataster, abgerufen Feber 2024.
Größer 1888 = Größer, M.: Notizen 169. In: MZK, Wien 1888, S. 205 f.
Größer 1899 = Größer, M.: MZK, Wien 1899, S. 216.
Grundbuch Herrsch. Eberstein v. 1850 (KLA) = Kärntner Landesarchiv: Grundbuch Herrschaft Eberstein, 59-A-14 St, 1850.
Grundbuch KG Töscheldorf (KLA) = Kärntner Landesarchiv: Grundbuch Gerichtsbezirk Althofen, Katastralgemeinde Althofen.
Gschwandner-Elkins 2023 = Gschwandner-Elkins, E.: Ehemaliges Ziegelwerk Wandelnig 2. In: Kleindenkmäler (www.kleindenkmaeler.at), URL: http://www.kleindenkmaeler.at/detail/ehemaliges_ziegelwerk_wandelnig_2, abgerufen Dezember 2024.
Handbuch f. Kärnten 1865 = Kleinmayr, F. (Hg.): Handbuch für das Herzogthum Kärnten, Klagenfurt 1865.
Handelsadressenbuch f. Kärnten v. 1857 = Klatzer, M.: Handels-Adressen-Buch von Kärnten, Villach 1857.
Hasse et al. 2013 = Hasse S. et al.: Kunststein Ziegel – Über die Herstellung und Verwendung von Ziegeln, Klagenfurt 2013.
Haupturbarium v. 1673/74 (SAA) = Haupturbarium Landgericht Althofen von 1673/74, Regest und teilweises Transkript des in Privatbesitz befindlichen Originals von Elfriede Amberger. In: Stadtarchiv Althofen (SAA), Mappe 13.
Horn 1985 = Horn, T.: Die Luckner- und die Krall-Hube in Eberdorf. In: Kärntner Bauernkalender, Klagenfurt 1985, S. 199 – 201.
KAGIS Luftbilder = KAGIS-Geoinformation Land Kärnten (kagis.ktn.gv), URL: https://gis.ktn.gv.at/webgisviewer/atlas-mobile/map/Basiskarten/Luftbilder.
Kaufbrief v. 1443 (KLA) = Kärntner Landesarchiv: Allgemeine Urkundenreihe, 418-B-A 895 St, 10. März 1443.
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Kärntner Zeitung = Kärntner Zeitung – Verlag St. Josefs-Verein, Klagenfurt 1894 – 1905.
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Knt. LGBl. = Landesgesetzblatt für Kärnten, Klagenfurt 1850 ff.
Kranzmayer 1958 = Kranzmayer, E.: Ortsnamenbuch von Kärnten, Bd. 2, Klagenfurt 1958.
Laibacher Gouvernements-Handbuch v. 1846 = Provinzial-Handbuch des Laibacher Gouvernement-Gebietes im Königreiche Illyrien, Laibach 1846.
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lib. bap. Althofen = Diözesanarchiv Gurk: Taufbuch, Althofen 1674 ff.
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