Stadtarchiv Althofen

Stadtarchiv Althofen am Salzburger Platz

Ausgewählte Archivalien und kleine Beiträge

Das Stadtarchiv Althofen verfügt über eine Reihe von Zeitungsausschnitten zur Geschichte Althofens, wovon viele (noch) nicht bei den Verlagen selbst oder der Nationalbibliothek digitalisiert zugänglich sind. Somit ist eine gezielte Suche nach deren Inhalt nach wie vor nur über Kataloge wie jenen des Stadtarchivs möglich.

 

Fragt man sich beispielsweise, wann die Rottenstraße ihren Namen erhielt, findet man im Inventar des Stadtarchivs unter dem Stichwort „Straßennamen“ einen Zeitungsbericht aus dem Jahr 1977. Aus ihm erfährt man, dass in Althofen gerade „Straßen […] neu benannt“ wurden, und dass jene von der „Guttaringer Landesstraße Richtung Weindorf“ den Namen Rottengraben erhielt.1 1984 wurde der Straßenzug „auf Wunsch der Anrainer“ schließlich in Rottenstraße umbenannt, wie es im entsprechenden Gemeindebeschluss hieß.2 Doch was bedeutet das Wort rott im Namen Rottengraben?

 

Der wissenschaftlichen, ortsnamenkundlichen Standardtheorie folgend, sollte sich der Namen des Grabens vom Wort rot für die Farbe Rot ableiten.3 Und in der Praxis findet sich auch tatsächlich ein Kaufbrief von 1602, der von einem Acker, „gelegen in dem rothen Graben unter Altenhoffen“ spricht.4 Dieser Kaufbrief bestätigt somit die in der Theorie vorhergesagte Bedeutung des Namens, was somit wieder für die Theorie spricht.

 

Rottengraben
Erste urkundliche Erwähnung des Namens Rottengraben 1602 [Quelle: Monasterium.net (https://images.monasterium.net/img/AT-ADG/DKA/109-A-8A.jpg)]

 

Wer nun jemals im Frühjahr die gerade bestellten Äcker um St. Gertruden bei Guttaring sieht, dem wird die leuchtende Rotfärbung dieser Flächen auffallen. Sie stammt aus meiner Sicht von den Rotlehmvorkommen um Guttaring, von denen es zwei kleinere auch im Rottengraben gibt.5 Nun liegt eines dieser Vorkommen gerade dort, wo um 1830 der Flurname „Rottacker“ bezeugt ist.6 So werden also aus meiner Sicht diese Rotlehmvorkommen, die gerade bei Äckern zu Tage treten, namensgebend für den Rottengraben gewesen sein, der somit rotfarbener Graben bedeutet.

 

Günther Jannach, Juni 2023.

(Ergänzung Umbenennung, Günther Jannach, Feber 2024) 

 


Anmerkungen:
1: Stadtarchiv Althofen: KaDiv = Kleine Zeitung, 9. Oktober 1977, Lokales, S. 9.

2: Gem. Prot., 5. April 1984, Pkt. 10.
3: Das Eigenschaftswort rot, auch rott oder roth geschrieben, ist nach Greule 2014, S. 448 in „zahlreichen“ Gewässernamen vorhanden, und die „Schreibung tt geht auf [eine] mundartliche Kürzung“ beim Vokal zurück. Was für Gewässernamen gilt, gilt natürlich auch bei Flurnamen.
4: Diözesanarchiv Gurk Urkr. 109 A8. Die Schreibung zwischen rot und roth schwankte noch Ende des 19. Jahrhunderts, wie das Wörterverzeichnis 1879, S. 7, Anm. 3 zeigt.
5: Appold et al. 1986, S. 308, Abb. 3 verzeichneten diese Vorkommen am nördlichen Rand des Grabens.

6: Franz. Kataster 1830, Guttaringberg Prz. 990 u. 994.


Quellen:

Franz. Kataster 1830 = Franziszeischer Kataster. In: KAGIS Maps (https://kagis.ktn.gv.at/), um 1830.

Gem. Prot. = Stadtgemeinde Althofen: Gemeinderatsprotokolle der Gemeinde Althofen, 1954 ff.

Diözesanarchiv Gurk Urkr. 109 A8 = Archiv der Diözese Gurk: Urkundenreihe 109 A8, 31. Dezember 1602.
Kleine Zeitung, 9. Oktober 1977 (Stadtarchiv Althofen: KaDiv) = Kleine Zeitung – Styria Verlag, Graz 1904 ff.


Literatur:
Appold et al. 1986 = Appold, T. et al.: Ein neues Alttertiärvorkommen am Dachberg südlich Guttaring/Kärnten. In: Carinthia II, Klagenfurt 1986, S. 303 – 310.
Greule 2014 = Greule, A.: Deutsches Gewässernamenbuch – Etymologie der Gewässernamen und der zugehörigen Gebiets-, Siedlungs- und Flurnamen, Berlin 2014.
Wörterverzeichnis 1879 = Regeln und Wörterverzeichnis für die deutsche Rechtschreibung zum Gebrauch an den bayerischen Schulen, München 1879.

Buchveröffentlichung

 

Im Oktober 2023 veröffentlichten wir unsere ersten zwölf Blogs als 62 Seiten starkes Buch „Matucaium – Beiträge des Stadtarchivs Althofen zur Geschichte Althofens“ beim Verlag Ploder, erhältich um 20 Euro bei Buch-Papier-Basteln-Spielwaren Schöffmann in der Kreuzstraße 24, 9330 Althofen oder bei Günther Jannach unter gjannach@edu.aau.at.

Buchreihe Matucaium

Die um 1310 erbaute Burg  Althofen (Fronfeste)

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Seit 2008 macht es sich der gemeinnützige Verein Stadtarchiv Althofen zur Aufgabe, die noch erhaltenen Dokumente zur Geschichte der Stadtgemeinde Althofen zu sammeln, zu ordnen, zu digitalisieren und auf diese Weise zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Zusätzlich betreibt das Stadtarchiv Althofen Forschungen zur Geschichte der Gemeinde und steht der Bevölkerung als Anlaufstelle für historische Fragen zur Verfügung.
Getragen und unterstützt wird der Verein von Mitgliedern, ehrenamtlichen Mitarbeitern und der Stadtgemeinde Althofen.

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